Ein Aushängeschild für unsere Stadt



D a s Mega - Ereignis der Main-Metropole. 

Alljährlich lädt Frankfurt zu diesem Spektakel Gäste aus dem gesamten Umland ein. Feiern , Spaß und Fröhlichkeit sind angesagt. Die Fröhlichkeit endet aber für viele Besucher abrupt wenn sie zu Ihrem Auto zurückkehren, bzw. zu dem Platz an dem vor ein paar Stunden noch ihr Auto stand.  

Für mich als Ladengeschäftsbetreiber keine so teilnahmslos zu akzeptierende Sache.  

Da viele der auf diese Art um ihr Fahrzeug "beraubten" mal bei mir im Geschäft nachfragen, habe ich schon einige bewegende Szenen miterlebt. Da stehen Familien mit einem schlafenden Kind auf dem Arm des Vaters und einem zweiten leise vor sich hinschluchzenden an der Hand der Mutter fassungslos vor mir. Irgendwie schäme ich mich, obwohl ich ja nur Auskunft gebe.. 

Ich frage mich da immer wieder. Muß das sein? Kann man zu solch einem Ereignis nicht etwas großzügiger zu seinen Gästen sein? Von angeblicher "Behinderung des fließenden Verkehrs " kann um 22.oo Uhr in dieser Straße keine Rede mehr sein . Die einzigen die diesen behindern, sind für ca.15 Minuten die vier Abschleppwagen . Nachdenklichkeit hinterläßt dazu auch noch der überhebliche Gesichtsausdruck unserer Hüterinnen der Ordnung, gut zu vergleichen mit jemandem der gerade einen großen Sieg errungen hat.  


Oder anders gefragt: Was wäre wohl, um jeglichen schrecklichen Verdacht auszuschließen, wenn alle Einnahmen aus Bußgeldbescheiden einer gemeinnützigen Organisation zugeführt werden müßten? ) 

Für all jene die glauben, dass es sich bei den Falschparkern nur um ein paar Rücksichtslose handelt die Ihr Auto dort so leichtfertig abstellen, geht die Geschichte allerdings noch weiter. 


Kaum 15 Minuten nach der " Säuberungsaktion" bietet sich wieder das gleiche Bild. Da inzwischen die Dunkelheit eingekehrt ist, kann man auf dem Foto nur schemenhaft die Fahrzeugumrisse erkennen ( selbiges gilt wohl auch für das etwas im Schilderwald versteckte Halteverbotsschild ). Nur zur Information: Es handelt sich um die gleiche Stelle wie auf dem ersten Foto. Wo sollen denn auch 400.000 Besucher anders parken wenn dafür kein zusätzlicher Parkraum zur Verfügung gestellt wird. 

Und so kommt es wie es kommen muß. Nach kurzer Zeit tauchen unsere bekannten " Beschützer " wieder auf . Mit Ihnen die Armada von Abschleppwagen und das ganze Spiel fängt in dieser Nacht immer wieder von vorne an.  

Zum Abschluß fällt mir da wieder der Satz eines Abschleppunternehmers ein. Vor vielen Jahren ging es bei einer Fernehgerichtssendung um das Thema: Steuerliche Absetzbarkeit von "Sonderausgaben". In der damals nachgestellten Szene beklagte sich der Unternehmer über die fehlende gesetzliche Möglichkeit, seine in diesem Gewerbe üblichen Schmiergeldzahlungen steuerlich absetzen zu können. Schon damals überlegte ich mir was der Mann denn damit wohl gemeint haben könnte.(hkn)